Im Durchschnitt verbringt jede Frau 2 Stunden in der Woche mit Haarewaschen, Trocknen und Stylen. Während wir so viel Zeit für unsere Haare aufwenden, wünschen sich fast 60% der Frauen das Haar von jemand anderem. 77% von ihnen bevorzugen Haarpflegeprodukte, die zu ihren Haarbedürfnissen passen.
Doch damit du dein Haar korrekt pflegen kannst, musst du es erst einmal kennen.
Du & dein Haar - seid ihr schon BFFs? Falls nicht, wird unsere Hair 101 Serie euch schon bald unzertrennlich machen.
In den folgenden Artikeln wirst du alles über die Wissenschaft hinter Haaren erfahren und dich mit neuem Wissen deinem persönlichen Haar- und Kopfhauttyp annähern können.
Hair 101: Kennst du deinen Haartyp?
Wenn du dich umschaust, wirst du schnell bemerken, dass jeder Mensch einzigartiges Haar hat, das sich durch Farbe, Form und Struktur unterscheidet. Besonders Frauen schauen sich oft um und hätten gern die wilden Locken von X oder die seidigen Längen von Y. Wir wollen eben oft das, was wir nicht haben.
Doch warum haben wir überhaupt eine so unterschiedliche Haarstruktur?
Um hierfür eine Erklärung zu finden, sollten wir erstmal die unterschiedlichen Haartypen klären. Wir unterscheiden zwischen glattem, welligem, lockigem Haar und Afro. Jeder dieser Haartypen kann einer weiteren Klassifizierung zugeteilt werden: feines Haar, normales Haar, dickes Haar. Das heißt man kann z.B. glattes, feines Haar haben, aber auch glattes, dickes Haar.
Der Hauptgrund dafür ist – wer hätte es gedacht – die Genetik. Sie bestimmt die Symmetrie des Haarfollikels und den Winkel, in dem er in der Kopfhaut verankert ist.
Hier gilt: Je symmetrischer und runder der Haarfollikel, desto glatter ist die Haarfaser. Asymmetrische Haarfollikel produzieren eine ovalförmige oder lockige Haarfaser. Es beginnt also wirklich alles mit der Wurzel.
Da wir jetzt wissen, wieso deine Haare sich kräuseln oder glatt auf die Schultern fallen, sollten wir das Thema Haardichte und –dicke klären. Hierbei treten oft Missverständnisse bei der Begriffsverwendung auf. Du beklagst dich über dünnes Haar? - Vielleicht ist es jedoch nicht dünn, sondern fein?
Bei der Haardichte sprechen wir von der Anzahl an Haarfollikeln auf der Kopfhaut. Je mehr Haarfollikel, desto dichter das Haar.
Bei der Haardicke sprechen wir von dem Durchmesser einer einzelnen Haarfaser. Der innere Teil unserer Haarfaser, die Kortex, hat bei feinem Haar einen kleineren Durchmesser als bei dickem Haar. Du kannst also besonders feines Haar haben, jedoch gleichzeitig eine hohe Haardichte und andersrum.
Wie kannst du also deine persönliche Haarstruktur bestimmen?
Zuallererst: Hier gibt es keine einzig richtige Antwort. Betrachte zunächst dein Haar, wie sieht es aus? Wie fühlt es sich an? Ist es trocken oder neigt es dazu zu fetten? Verändert sich seine Struktur während unterschiedlichen Perioden?
Feines Haar:
Personen mit einer feinen Haarstruktur neigen dazu, mehr Haare pro cm zu haben und somit auch mehr Talgdrüsen, die das Haar schneller fetten. Dies kann zu Volumenverlust führen und das Haar flacher erscheinen lassen.
Achte auf die richtige Wasch-routine für deinen Haartyp und seine Pflegebedürfnisse.
Feines Haar kann sich eher verknoten und läuft Gefahr schneller zu brechen. Der Grund dafür ist der kleinere Durchmesser der Kortex, in welchem der höchste Anteil an Keratin enthalten ist, dem Hauptbestanteil der Haarfaser und das Protein, was dem Haar Widerstandskraft und Elastizität verleiht. Bei feinem Haar ist der Keratinanteil kleiner als bei dickerem Haar, was es schließlich anfälliger für Schäden macht.
Tipp:
- Verwende Conditioner & Produkte für leichtere Kämmbarkeit für deinen Haartyp.
- Kämme feines Haar nicht, wenn es nass ist, da es durch das Wasser noch anfälliger für Schäden ist.
- Verwende eine Bürste mit weichen Borsten und Kämme stets von den Spitzen hoch zum Ansatz.
- Verwende nur selten Hitze beim Styling und föhne deine Haare nur bis sie zu 75 % trocken sind, um Feuchtigkeit im Haar zu erhalten.
- Schneide deine Haare alle 6-8 Wochen.
Lockiges Haar:
Durch die einzigartige Form des Haares neigt es oft dazu, eher trockener als glattes Haar und anfällig für Schäden durch Styling, UV-Strahlen und Co. zu sein. Durch die gekräuselte Form der Haarfaser kann die Cuticula an diesen Stellen angehoben werden und dadurch schneller Feuchtigkeit verlieren und die Kortex für äußerliche Einflüsse freilegen. Da der natürliche Talg oftmals Schwierigkeiten hat, bis an die Haarspitzen der Locken zu wandern, kann dessen Oberfläche weniger glänzend und eher matt erscheinen. Hierfür ist die richtige Haarpflege essenziell.
Am wichtigsten: Kämpfe nicht gegen deine Locken an!
Tipp:
- Verwende eine leichte Feuchtigkeitspflege, damit die Form deiner Locken nicht verloren geht.
- Trage das Produkt von den Längen bis in die Spitzen auf.
- Style dein Haar im nassen Zustand.
- Verwende einen Diffuser-Aufsatz beim Föhnen.
Dickes Haar:
Dieser Haartyp braucht ebenfalls eine korrekte Haarpflege! Da hier die einzelne Haarfaser einen großen Durchmesser hat, können dicke Haare für besonders viel Volumen sorgen und das Styling manchmal ganz schön erschweren. Diese Haarstruktur neigt bei einer hohen Luftfeuchtigkeit außerdem dazu, dass sich die äußere Lage der Haarfaser (Cuticula) anhebt und so für einen frizzy Look sorgt. Wenn dickes Haar sehr lang ist, kann es durch das Gewicht ebenfalls an Volumen verlieren.
Tipps:
- Wasche dein Haar gründlich. Durch die Dicke der Haarfasern kann es für das Shampoo schwierig werden, überall gleichmäßig zu reinigen. Massiere es also gut ein.
- Benutze eine ausreichende Menge an Pflegeprodukten. Teile ggf. deine Haare in mehrere Abschnitte und trage eine reichhaltige Pflege auf jeden einzeln auf.
- Nimm dir Zeit für’s Haarekämmen. Etabliere eine regelmäßige Kämm-routine, um starkes Verknoten zu vermeiden.